Die Blauflügelige Ödlandschrecke gehört zu den wärmeliebenden Heuschrecken. Sie ist in der Pfalz relativ weit verbreitet, während sie in nördlicher
gelegenen Regionen Deutschlands sehr selten vorkommt. Wie es ihr Name schon sagt, besiedelt sie überwiegend offene, ungenutzte Biotope mit offenen Bodenbereichen (Ödland).
Längs der Waldwege im Pfälzerwald breitet sich die Art vermutlich aufgrund der Klimaerwärmung derzeit stark aus. Untersuchungen dazu gibt es bisher jedoch noch keine!
An besonnten Felsfüßen findet man die Blauflügelige Ödlandschrecke regelmäßig. Auf Felsplateaus entdeckt man sie eher selten, was wohl daran liegt, dass die Tiere,
wenn sie aufgescheucht werden, auffliegen und den Fels hinunter fliegen. Sie brauchen dann lange, um wieder nach oben zu klettern. Doch auch darüber ist noch wenig bekannt!
Ausgewachsene Tiere sind leicht an ihren intensiv blau gefärbten Hinterflügeln zu erkennen, die beim Flug gut sichtbar sind. Man findet ausgewachsene
Ödlandschrecken im Hochsommer. Im Frühling trifft man auf Jungtiere, die noch keine voll entwickelten Flügel haben.
Typisch ist auch die trickreiche Landung der Ödlandschrecken: Kurz bevor das Tier nach gleichmäßigem Anflug den Boden erreicht, schlägt es einen Haken und
irritiert damit seinen Verfolger, der die Schrecke dann am falschen Platz sucht und sie aufgrund ihrer guten Körpertarnung nicht mehr finden kann.
Es wäre sehr interessant herauszufinden, ob Jungtiere auf Felsplateaus vorkommen, was beweisen würde, dass die Blauflügelige Ödlandschrecke sich dort vermehrt. Der Biotop scheint geeignet zu sein!