Kletterer wie Wanderer können im Pfälzerwald mit etwas Glück an sonnigen Tagen Mauereidechsen beobachten. Die Tiere leben sowohl an besonnten
Felswänden und Felsplateaus als auch an steinigen Waldwegböschungen. Mauereidechsen werden mitunter über 20 Zentimeter lang, wobei ihr Schwanz
mehr als die Hälfte der Gesamtlänge einnimmt. Verwechslungsmöglichkeiten bestehen vor allem mit der ebenfalls braunen Waldeidechse, evtl. auch mit w
eiblichen Zauneidechsen. Beide Arten sind jedoch bei Weitem nicht so flinke und geschickte Kletterer wie die Mauereidechse und leben
i. d. R. auch nicht an Felsen. Die Mauereidechse kann ohne Probleme und in Windeseile senkrechte Felswände rauf und runter laufen. Sie liebt
vegetationsfreie Plätze, wo sie sich in der Sonne aufwärmt. Als Nahrungsbiotope benötigt sie jedoch ebenso Felswände mit reichlich Pflanzenbewuchs,
wo sie Nahrungsinsekten findet. Bei drohender Gefahr ziehen sich die Eidechsen in Felsspalten zurück. Wartet man ein Weilchen kommen sie wieder zum
Vorschein, den Beobachter neugierig beäugend und duldend, solange dieser sich nicht bewegt.
Im Frühling und Frühsommer legen die Weibchen 2-10 Eier unter Steine oder in selbstgegrabene Erdgänge.
In Rheinland-Pfalz existiert angeblich die deutschlandweit größte Population dieser Wärme liebenden Echse. In der Pfalz beobachtet man in den
letzten Jahren eine rasante Ausbreitung der Mauereidechse entlang von Bahngleisen. Auch an Weinbergsmauern und Straßenbrücken finden die Tiere
geeignete Lebensräume. Die Felsen im Pfälzerwald sind im Gegensatz zu den Mauern und den Gleisschottern natürliche und ursprüngliche Lebensräume der
Mauereidechse und von daher besonders schutzwürdig.